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Diskurs Architektur

Wie wird einem das Geburtshaus Adolf Hitlers als Ort bewusst, wie erfährt man davon?

Markus Rabengruber

In meiner Kindheit wurde der Zweite Weltkrieg, die NS-Zeit, in der Schule noch ausgelassen. Erst als Jugendlicher habe ich über diese Zeit gelernt – dafür war es dann umso brennender, sich damit auseinanderzusetzen. Vor der Zeit in der HTL in Hallstatt hat es das Thema einfach nicht gegeben. So ehrlich muss man sein, das war die Generation, die das noch nicht behandeln wollte.

DA

Von welcher Zeit sprechen Sie genau?

Markus Rabengruber

Ich bin Ende der 1970er, Anfang der 1980er Jahre in die Volksschule gegangen und danach in die Hauptschule in Haag am Hausruck. Die NS-Zeit war da nicht präsent. Sie ist einfach ausgelassen worden – der Geschichtsunterricht hat eigentlich mit dem Dollfuß-Regime aufgehört.

Andreas Henter

Bei mir war es ähnlich, von der gesamten Zeit rund um das NS-Regime habe ich nicht in der Schule gelernt, sondern von meinem Großvater, durch die Gespräche über den Krieg – und dieses Thema beschäftigt mich bis jetzt, denn ich will versuchen, es irgendwie zu begreifen. Wir haben uns zwar erst spät damit auseinandergesetzt – dadurch aber wahrscheinlich auch intensiver – es hat mich nicht mehr losgelassen. Wir waren froh, als wir von diesem Wettbewerb erfuhren und haben uns gedacht, nun können wir uns tatsächlich auch beruflich damit beschäftigen. Dennoch muss gesagt werden, dass man sich gerade bei der gegenständlichen Bauaufgabe dessen Vergangenheit und dessen Spuren bewusst sein muss, damit nicht ignorant mit diesen „Erinnerungen“ umgegangen wird.

DA

Welche Bedeutung würden Sie dem Geburtshaus beimessen?

1674/1693
Die zwei im 17. Jahrhundert errichteten Einzelgebäude in der Salzburger Vorstadt werden erstmals urkundlich erwähnt. Das nördliche Vorderhaus ist über einen Arkadengang mit einem Hintergebäude verbunden, das als Stadel, Stallung und Sudhaus genutzt, ab 1938 jedoch abgebrochen wurde. Beide Gebäude sind mit schmalem Grundriss, dreiachsiger Fassade und Satteldach als typische Braunauer Bürgerhäuser einzuordnen.
Markus Rabengruber

Die Bedeutung bezieht sich ja eigentlich auf den Ort. Das Gebäude kann nichts dafür, dass Hitler darin geboren wurde, er hat ja auch nur kurze Zeit dort verbracht. [Anm.: Adolf Hitler hat in dem Gebäude in der Salzburger Vorstadt drei Monate gelebt, bevor die Familie innerhalb von Braunau umgezogen ist] Das Gebäude existiert schon lange, in der Geschichte dieses Gebäudes ist das ein Wimpernschlag – und es ist einige Male umgebaut worden. In der Biedermeierzeit ist es von ursprünglich zwei Gebäuden auf ein Gebäude zusammengelegt worden. Die Nazis haben dann eine eigene, romantisierende Architektur daraus gemacht, weil sie es als Geburtshaus inszenieren wollten. Dadurch hat es auch so einen starken Wiedererkennungswert bekommen – durch dieses schräge Erdgeschoss, diese Bogenfenster und die Farbe. Es hat einen sehr markanten Ausdruck, der auch haften bleibt.

Andreas Henter

Die Frage der Bedeutung zieht sich durch den gesamten Wettbewerb. Bei der Kritik, die man darüber liest, wird deutlich, wie schwierig der Umgang damit ist.

1938
Gebäude mit Hakenkreuzbeflaggung zwischen 1938 und 1943
Am 25. Mai 1938 erwirbt Martin Bormann, Reichsleiter der NSDAP, im Auftrag der Partei das Gebäude von Josef und Maria Pommer nach längeren Verhandlungen zum vierfachen Marktwert (150.000 Reichsmark). Betreut wird das Haus infolge der Kreisleitung der NSDAP Braunau. Die Übernachtungszahlen von Tourist:innen steigen um fast 250 Prozent an.
1938
Die NSDAP plant eine Rekonstruktion der vermeintlichen Wohnräume: „[…] die Räume [sollen] mit Bildern aus der Jugendzeit des Führers und Erinnerungsstücken an das große Leben des Führers ausgestattet werden, so daß hier eine Erinnerungsstätte entstehen wird, die mit einmaliger Eindringlichkeit von dem Leben des Führers Zeugniß geben wird, das an dieser Stätte voll Schlichtheit und Einfachheit seinen Ausgang nahm.“ (Neue Warte am Inn, 1. Juni 1938)
Andreas HenterInszenierung als Geburtshaus
Belastet hat das Haus ja eigentlich gar nicht so sehr die Geburt Hitlers, sondern der Kauf durch Martin Bormann, der das Haus dann stilisiert hat. Die Nazis haben Hitlers Geburt im Haus überhöht und es damit zu diesem für uns jetzt „unerwünschten Kulturgut“ gemacht.

Wir sind der Meinung, dass der Ort, auch wenn man das Geburtshaus in Google eingibt, leider immer gefunden wird, ganz egal wie das „Ding“ aussieht. Wenn man es wegreißt, bleibt der Ort, der belastet ist – es ist also nicht nur die Architektur an sich.

Markus Rabengruber

Die Architektur kann per se nichts dafür. Das Problem macht diese rechte Anhängerschaft, die das Gebäude zu einer Pilgerstätte hochstilisiert. Man müsste die Hinweise auf den Ort aus digitalen Medien wie Google Maps komplett löschen, damit das Haus nicht Pilgerstätte bleibt.

DA

Wie sind Sie als Büro auf den Wettbewerb gestoßen?

Andreas Henter

Der Wettbewerb schien das erste Mal 2017 auf ORF.at auf und für mich war schnell klar, das muss ich weiterverfolgen. Die Teilnahme daran war zu dem Zeitpunkt noch gar nicht sicher, denn mittlerweile ist es teilweise sehr schwierig, an solchen Wettbewerben teilnehmen zu können. Aber wir haben gleich gesagt, wenn die Möglichkeit besteht, dann möchten wir uns dieser Verantwortung auch stellen.

Markus Rabengruber

Der Wettbewerb war in den oberösterreichischen Medien sehr stark vertreten, weil es natürlich ein großes Thema ist und immer polarisiert. Es gibt ein ständiges Für und Wider, insofern konnten wir eigentlich gar nicht daran vorbei.

DA

Wie war es für Sie dann konkret, an dem Wettbewerb zu arbeiten? Gab es Momente, in denen Sie die Teilnahme noch einmal hinterfragt haben?

Andreas Henter

Nein, die Teilnahme selbst haben wir nicht hinterfragt. Wie zuvor schon erwähnt, beschäftigt uns dieses Thema und es war uns dann einfach auch wichtig. Für uns war dann der allgemeine Planungsprozess und die allgemeine thematische Auseinandersetzung eine unheimlich wichtige Zeit, da sie zum einen genau in den Lockdown gefallen ist, und wir uns sehr persönlich mit dem Thema beschäftigen konnten. Wir saßen alleine im Büro und haben sehr ernsthaft an dem Thema gearbeitet. Manche Fragen, die sich bei diesem Thema stellen, sind wahrscheinlich bis heute nicht beantwortet. Ganz egal, wie du mit dem Thema umgehst, es ist immer, von der einen oder der anderen Richtung gesehen, falsch. Für uns war aber klar, dass wir eine gestellte Aufgabe bekommen haben, die auch ganz klar definiert war – und die wollten wir umsetzen und lösen.

DA

Die Historikerkommission hatte Empfehlungen für den so bezeichneten „historisch korrekten Umgang“ mit dem Gebäude ausgesprochen. Es wurden dezidiert zwei Nutzungsarten hervorgehoben: einerseits die sozial-karitative Nutzung, die, wie die Kommission schreibt, „geeignet ist, um die Symbolkraft des Ortes zu brechen“ und andererseits die behördlich-administrative Nutzung, „die gut geeignet ist, um den Enteignungszweck zu erfüllen“. Wie stehen Sie zu der Entscheidung für die behördlich-administrative Nutzung des Gebäudes, zu der Polizeistation?

Markus Rabengruber

Grundsätzlich sehen wir die Nutzung als Polizeistation ein bisschen ambivalent. Aber man muss schon auch sagen, dass die Polizei Teil unserer Demokratie und daher auch etwas Positives ist. Wir haben nicht sofort erkannt, dass das Gebäude diese Nutzung auch ermöglicht. Wir haben aber gesehen, dass wir die Chance haben, im Bestand umzubauen und damit der Polizeistation auch gerecht zu werden – mit den heutigen Anforderungen und Qualitäten, die es eben braucht.

Andreas Henter

Wir haben das positiv gesehen, weil wir an unsere Demokratie gedacht haben und nicht an einen Polizeistaat. Dem kann ich ja auch wieder aus zwei Richtungen begegnen.

DA

Der Wettbewerb wurde dezidiert als Realisierungswettbewerb ausgeschrieben. Inwieweit haben Sie das als richtiges Format empfunden?

Markus Rabengruber

Wir sind schon daran interessiert, dass die Architektur, die wir planen, auch umgesetzt wird. Gerade auch bei Projekten im Bestand, weil wir da immer große Chancen sehen. Wir haben einen anderen Zugang als das Berliner Büro [die ARGE KABE-Springer], das quasi eine Ruine daraus gemacht hat. So einen Ansatz wollten wir grundsätzlich nicht verfolgen. Dadurch wird es aus unserer Sicht erst recht romantisiert. Trotzdem ist es uns aber auch wichtig hier zu erwähnen, dass dies innerhalb der gesamten Diskussion und Themenstellung ein sehr ernsthafter Projektbeitrag ist.

Markus RabengruberPolizeistation
Unser Ansatz war eher, dass man das Gebäude wieder benutzen soll. Es soll alltäglich im Gebrauch sein und den heutigen Anforderungen angepasst werden. Diese Anforderungen, da sind wir auch sehr pragmatisch, sind durch die Polizeistation gestellt worden.
Arnold Brückner
Uns war es wichtig, dass diese Polizeistation dort nahe ist, um eben eine ungewünschte Aneignung zu unterbinden. Aber wir glauben, dass es nicht zielführend, nicht möglich ist, dieses Gebäude wieder zu besetzen, weil eine Kontinuität zur historischen Vereinnahmung hergestellt werden kann. Deswegen unser Vorschlag, dieses Gebäude dauerhaft jeder Nutzung zu entziehen.
Die Idee war, alles aus dem Gebäude herauszunehmen, was in der Nazizeit hinzugefügt wurde, es nicht abzutransportieren, sondern es dort als Schuttmaterial vor Ort zu belassen. Nun gibt es das Problem, dass immer gewollt oder ungewollt eine Form entsteht. Es kann kein glorifizierendes Mahnmal sein. Es kann nur ein Ort des mahnenden Erinnerns sein. Letztendlich ist es eine Strategie des Offenhaltens einer Wunde, eine dauerhafte Vergegenwärtigung, dass es hier Nationalsozialismus gegeben hat, dass es hier einen Anknüpfungspunkt gibt und wir nicht davor gefeit sind, dass in Zukunft nicht ähnliches passieren kann. Ein Ort einer gedanklichen Auseinandersetzung war für uns die einzige Nutzung, die wir uns vorstellen konnten, die keine Kontinuität zwischen einer heutigen Organisation und der damaligen Vereinnahmung ermöglicht.
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Dem wollten wir maximal gerecht werden: Wie kann man das Gebäude wieder nutzbar machen, wie richtet sich die Architektur danach und wie ist das Erscheinungsbild nach außen? Das war ein langer Diskussionsprozess.

Andreas Henter

Es ist aber wichtig, dass man auch versteht, dass wir das Thema, eigentlich die „Grundlage“ dieser Problematik, nicht negiert haben. Erinnerungskultur oder Erinnern heißt aber nicht, wir lassen irgendetwas stehen, sondern Erinnern bedeutet auch, daraus wieder etwas Neues zu schöpfen. Das Problem mit der Erinnerung ist, wie man sie einordnet. Wir sind uns bewusst, was das für ein Gebäude ist. Nur sehen wir es nicht als unsere Aufgabe, die Frage der Erinnerung, und wie die Leute diese einordnen, festzulegen. Ich weiß auch nicht, ob uns das überhaupt möglich wäre.

DA

Wir sind bei Ihrem Beitrag über folgende Redewendung gestolpert: „Nach dem Regen kommt Sonnenschein“. Können Sie erklären, was diese Metapher für Sie im Kontext des Geburtshauses bedeutet?

Markus Rabengruber

Damit war gemeint, dass wir dem Gebäude, das durch eine „düstere Zeit“ vorbelastet ist – und auch heute immer noch belastet wird durch Anhängerschaften, die dorthin pilgern – eine Transformation verpassen, die eine Lichtdurchflutung in das Gebäude bringt. Diese Transformation macht etwas völlig Anderes aus dem Gebäude, weil wir die Gewölbe im Erdgeschoss aufbrechen, die Räume höher machen und einen durchgehenden Lichthof vorschlagen. Dadurch entsteht eine völlig andere, neue Architektur und die Sonne wird im wörtlichen Sinne reingelassen. Es wird auch diese Verwinkeltheit und diese Enge im Inneren dieses Gebäudes gebrochen.

Uns ist es in der Diskussion immer darum gegangen, das eigentliche Problem zu definieren. Das ist, wie schon erwähnt, diese Anhängerschaft und diese Nazi-Aufmärsche vor dem Haus. Den hinteren Bereich, den Parkplatz, haben wir zu einem Park umfunktioniert, um Aufmärsche zu verunmöglichen und den Braunauern etwas zurückzugeben. Sie hätten dann wieder einen kleinen „Beserlpark“ – denn unser eigentliches Ansinnen war, das Umfeld städtebaulich so zu verändern, dass es etwas Positives ausstrahlt.

Andreas Henter

Diese Metapher, ein Gebäude wieder mit Licht zu füllen, war für uns der gedankliche Befreiungsschlag, um sagen zu können: jetzt können wir ganz pragmatisch an das Thema herangehen. Es war uns wichtig, ein freundliches und helles Gebäude zu entwerfen, das im Widerspruch zu diesen rechten Aufmärschen und zu dieser dunklen Zeit steht.

Auf Ihrem Wettbewerbsplakat begründen Sie die gewählte Architektursprache, indem Sie sich „gegen eine zwanghafte Rückbesinnung zur Verdeutlichung einer Vergangenheitsbewältigung“ aussprechen. Diese Absage, auch an einen formalen Rückgriff, wird in Ihrem Entwurf sehr deutlich.

Markus Rabengruber

Vor allem wäre es für uns eine falsche Aussage gewesen: Wenn im Gebäude selbst noch zwei Stiegenhäuser vorhanden gewesen wären, dann hätte es durchaus eine Berechtigung gegeben, doch wieder zwei Fassaden daraus zu machen. Da das aber nicht mehr gegeben ist, wäre es aus unserer Sicht reine Folklore.

Andreas HenterBauliche Strategie
Für uns war es wichtig, das Gebäude nicht ein zweites Mal mit „irgendetwas Formalem“ aus der Geschichte zu überlagern. [...] Es ist jetzt ein Gebäude und es hat eine Funktion, daher haben wir keine Begründung dafür gefunden, formal zwei Gebäude daraus zu machen – nur weil man 1830 aus diesen zwei Giebeln einen Giebel gemacht hat.

Wir wollten das Gebäude genauso behandeln wie jede andere architektonische Aufgabe. Ohne – das ist uns auch wichtig zu betonen – ohne diese ganzen Erinnerungen zu verleugnen. Also, wir sind uns dessen schon bewusst, aber wir wollten es aufgrund der gestellten Aufgabe ganz neutral bearbeiten und weder das eine noch das andere überhöhen. Im Sinne der architektonischen Bauaufgabe erscheinen uns zwanghafte Rückbesinnungen (zur Verdeutlichung einer Vergangenheitsbewältigung) mit überzogenen Anleihen aus vergangenen Zeiten, banalisierend und kulissenhaft.Daher sehen wir eine funktionale, angemessene und gestalterische Schlichtheit als beste Lösung im Umgang mit der Geschichte dieses Hauses.

DA

Laut dem Juryprotokoll wurde die von Ihnen vorgeschlagene Sachlichkeit im Umgang mit dem Geburtshaus als „Semi-Modernität“ und monumentale Geste kontrovers diskutiert. Sie begradigen auch die Sockelzone, entfernen die Fensterverzierungen und verlegen den Eingang. Versuchen Sie damit, der Vorgabe der Auslobung die „Erinnerung zu beseitigen“ gerecht zu werden oder ist das nicht auf diese Weise zu verstehen?

Andreas Henter

Eigentlich doch, schon!

Markus Rabengruber

Das Beseitigen der schrägen Erdgeschosszone war eine bewusste Entscheidung, weil es den stärksten Wiedererkennungswert für dieses Gebäude ergibt. Diesen wollten wir brechen, weil er erst durch die Umbauten der Nazis entstanden ist. Der Sockel war vorher, als es in der Zwischenkriegszeit ein Wirtshaus war, auch nicht vorhanden. Dass man diesen Erinnerungsbereich bricht und die Bogenfenster und Fensterverzierungen, die sehr markant sind, bewusst beseitigt, war uns wichtig. 

Und wir wollten dem Gebäude auf eine selbstverständliche Art und Weise eine eigene Ästhetik verleihen, die sachlicher ist und sich befreit von diesen historischen Anklängen. Wir wollen nur leichte Anklänge belassen, darum haben wir das alte Eingangsportal in seiner Kontur erhalten, quasi als ein kleines Zeichen der Erinnerung. Alles andere haben wir rein auf ästhetische Proportionen reduziert.

DA

Ihr Büro hat sich im Rahmen des Wettbewerbs vertieft mit dem Gebäude und seiner Geschichte auseinandergesetzt: Sie haben mit einem Denkmalpfleger, Christian Hackl, zusammengearbeitet. Inwieweit hat diese Zusammenarbeit Ihre Entwurfsentscheidungen beeinflusst?

Andreas Henter

Wir arbeiten generell gerne im Team. Die Zusammenarbeit mit Christian Hackl hat unheimlich gut gepasst, weil wir auch gewusst haben, dass dieses Thema auch bei ihm noch sehr vorherrschend ist und irgendwo drängt. Wir glauben schon, dass im Vorfeld Diskussionen und Auseinandersetzungen wichtig sind. Bei klassischen Umbauten nennen wir das: man muss die DNA eines Gebäudes erkennen. Die DNA bei diesem Gebäude – puh! – ist natürlich schon sehr kräftig und geht weit über das Gebaute hinaus. Für uns war es klar, das Gebäude nicht aus der Erinnerung weiter zu denken oder zurückzuführen, sondern dass es mit einer neuen Funktion überlagert wird. Da tritt die Schlichtheit für uns in den Vordergrund – ob wir es am Plakat zu glatt dargestellt haben, weiß ich nicht. Diese Kritik haben wir selber nicht ganz verstanden.

Markus Rabengruber

Das Rendering ist vielleicht ein bisschen schlecht rübergekommen, weil wir am Ende etwas Stress hatten. Wir wollten die Fassade eigentlich etwas haptischer darstellen – das mag vielleicht ein Grund sein. Aber das soll keine Ausrede sein, die Jury hat so entschieden.

Zurück zu Christian Hackl: Das war ein ganz interessanter Input, weil er noch einmal eine Generation älter ist. Das waren spannende Diskussionen, weil er eher aus der Zeit von Coop Himmelb(l)au kommt. Er hätte lieber einen Pfeil durch das Gebäude geschossen, wie in Nürnberg Günther Domenig. Aber das war gar nicht unser Ansatz, weil wir immer sagen: wir müssen weiterbauen, wir können ein Gebäude nicht einfach zerstören. Das ist für uns einfach der Dekonstruktivismus der 1980er und 1990er Jahre, das wollten wir auf keinen Fall. Wir wollten aus dem Gebäude etwas machen, das diesen neuen Funktionen gerecht wird. Wir wollten eine neue Ästhetik, die nicht schreit: Hier bin ich!

Andreas Henter

… denn das führt wieder zu einer Art Überhöhung dieses Gebäudes, ganz egal, wie man es jetzt sieht. Es wird so zu einem Mahnmal, das man dann ja wieder auf zwei Arten auslegen könnte. Wir wollten diese einfache, funktionsbedingte Neustrukturierung.

Das gegenständliche Gebäude trägt zweifellos eine schwere Bürde, ist aber aus architektonischer Sicht weit davon entfernt, unter dem Begriff NS-Architektur mit ideologisch geprägter Bauweise eingereiht werden zu können. Im vorliegenden Fall ist ein scheinbar gewöhnliches Gebäude belastet, jedoch für den „historischen Laien“ auf den ersten Blick nicht als ein Profanbau aus der NS-Zeit zu erkennen. Dennoch muss hier ein „Spagat“ gefunden werden, um jeden Ansatz einer verherrlichenden Erinnerungskultur zu unterbinden.

Markus Rabengruber

Diese Sachlichkeit ist begründet, denn wenn man durch die Salzburger Vorstadt oder über den Hauptplatz von Braunau geht, dann gibt es viele Gebäude, die zusammengefasst wurden. Auf sechs Achsen statt drei oder teilweise auch nur eine. Das hat eine Selbstverständlichkeit, das ist gewachsen und genauso wollten wir das Gebäude weiterdenken. Es ist jetzt zusammengefasst, es hat sechs Achsen statt drei und das belassen wir auch so. Das Störende war aus unserer Sicht diese „Nazi-Architektur“ und das Fehlen der Attikamauer. Dadurch ist aus unserer Sicht das Dach auch so dominant geworden, es haben einfach die Proportionen nicht gestimmt. Wir wollten das bereinigen, auf relativ simple Art und Weise und auch ohne dass wir alle Fenster wegnehmen und neu positionieren, sondern durch klassisches Weiterbauen.

DA

Hinzugefügt haben Sie ein rundes Fenster in der Mitte des Gebäudes.

Markus Rabengruber

Mehr haben wir uns nicht getraut. [lacht] Das war ganz bewusst ein Spiel mit fast klassischen Proportionsansätzen, sozusagen eine Symmetrie in der Asymmetrie. Der Versuch, einen Spannungsaufbau zu erzeugen mit diesem einen runden Fenster. Mehr ist eigentlich nicht dahinter, es hat nicht wirklich eine Funktion – es ist rein aus der Ästhetik geboren.

DA

Bei vielen der anderen Wettbewerbsbeiträgen taucht der Doppelgiebel auf – die Empfehlung der Auslobung wurde mehrheitlich aufgegriffen. Uns hat es im Studieren der Auslobung schon verblüfft, dass man diesen formalen Rückgriff – den man ja unter anderem auch aus dem Kontext von Rekonstruktionsdebatten kennt – dezidiert vorschlägt. Anstatt die Entscheidung offenzulassen und darauf zu setzen, dass das Teilnehmer:innenfeld im Rahmen des Wettbewerbs Vorschläge für den Umgang mit dem Dach entwickelt.

Andreas Henter
Das wurde bei uns auch sehr lange diskutiert, wahrscheinlich bis kurz vor der Abgabe. Schlussendlich hat sich Markus durchgesetzt, auch zurecht: Es ist eben ein Gebäude – und ein Gebäude hat nicht zwei Giebel. Nicht einmal, wenn man in der Geschichte der Architektur zurückgreift. Auch wenn es das Ziel ist, dass der „Ort des Erinnerns“ neutralisiert wird, darf man die diesbezügliche, zeitgeschichtliche Einordnung nicht verleugnen und ignorieren. Dies bezieht sich für uns besonders auf die Frage, ob es richtig ist, den Gedenkstein zu entfernen – denn die Geschichte kann man nicht auslöschen oder einfach „verlegen“.

DA

Ihr Wettbewerbsbeitrag lässt sich als sehr persönliches Plädoyer für den Umgang mit belasteten Orten lesen. Als solches präsentieren Sie das Projekt auch auf Ihrer Bürowebsite. Sind Sie der Meinung, dass diese Debatte über die Entscheidung des Wettbewerbs hinaus fortgesetzt werden muss?

Markus Rabengruber

Naja, wir haben ja schon drüber gesprochen. Es gibt auch diesen Gedenkstein in der Salzburger Vorstadt, der ist ein Riesenthema bei den Bewohnern von Braunau: Soll man den Stein weggeben oder nicht? Und wenn ja, wohin? Oder braucht es vielleicht gerade so einen Mahnstein? Ich bin der Meinung, dass wenn die Braunauer ihn dort haben wollen, man ihn dort belassen sollte. Und wenn der Stein dann als Mahnung dient, dann ist er absolut gerechtfertigt. Wir als Architekten können solche Dinge auch nicht alle beantworten. Ich glaube, das übersteigt unsere Kompetenz. Wir müssen funktionale und formale Antworten geben auf Aufgaben und Fragestellungen, die uns gestellt werden.

Andreas Henter

Schwierig scheint es mir für die Braunauer, dass sie nicht besser eingebunden wurden. Diese Diskussionen müssen aus unserer Sicht aber geführt werden. Es gibt in Deutschland viele Beispiele, wo heute die wichtigsten Ämter in sogenannten NS-Architekturen sitzen. Das ist eine absolute Selbstverständlichkeit und kein Mensch fragt sich, ob das richtig ist oder nicht. Wir müssen mit unserer Geschichte „leben“ – das heißt aber auch, sie weiter zu führen und hoffentlich in eine „bessere“ Zukunft zu führen!

Markus Rabengruber

Wir sind in Linz, da sind wir natürlich auch gezeichnet davon. Die halbe Stadt besteht aus NS-Architektur, auch dass wir viele tausend Wohnungen aus der NS-Zeit haben, wissen wenige. Und das ist auch ambivalent, denn einerseits stammen sie aus der Nazizeit und haben eine „rückwärtsgewandte“ Ästhetik. Andererseits funktionieren sie bis heute, die Leute wohnen gerne dort, weil es großzügige Grünräume zwischen ihnen gibt. Es gibt eine gewisse städtebauliche Qualität, die heute oft verloren gegangen ist, mit raumbildenden Maßnahmen. Da würde niemand auf die Idee kommen, zu sagen, dass alle diese Wohnungen abgerissen gehören. Im Gegenteil, das ist ein Grundpfeiler der Wohnpolitik in Linz. Und auch dort ist es so, dass man diese Gebäude einfach nach und nach sehr sanft weiterentwickeln muss.

DA

Sind Sie in Linz auch mit Umbauten an anderen belasteten Orten beschäftigt? Oder haben Sie vorher an anderen Wettbewerben in vergleichbaren Kontexten teilgenommen?

Markus Rabengruber

Nein, im Bereich der NS-Architektur nicht.

Andreas Henter

… aber unsere Ausbildung hat in „so“ einem Haus stattgefunden: Die Kunsthochschule in Linz ist tatsächlich eines dieser sogenannten Hitlergebäude. Wir stammen aus diesen baukulturellen Erinnerungsräumen.

DA

Kann man komplexen historischen Fragestellungen, wie sie das Geburtshaus von Adolf Hitler aufwirft, mit baulichen Lösungen gerecht werden?

Markus Rabengruber

Ich glaube, nur zum Teil.

Markus RabengruberRolle der Architekt:innenschaft
Die Architektur kann alleine für sich unmöglich vollständige Antworten geben, aber sie kann ansatzweise dazu beitragen, dass es in die richtige Richtung geht. Wir sind dazu da, Kultur zu schaffen, die benutzbar ist.
Gabu Heindl
Es war für uns aber auch klar, dass wir sicher nicht um jeden Preis eine Antwort auf eine Frage geben, die in unseren Augen falsch gestellt war. Wäre es uns gelungen, in der Zeit einen guten, kritischen Alternativvorschlag zu entwickeln, dann hätten wir ihn vielleicht auch eingereicht. Aber wahrscheinlich hätte der Vorschlag nur heißen können, es nochmal auszuschreiben.

Und das, obwohl theoretisch die Möglichkeit bestanden hätte, der Polizei „nur“ durch einen Neubau neben dem historischen Haus Raum zu geben und das Haus zumindest leer zu lassen. Innerhalb dieses Projektentwicklungsprozesses wurde umgangen und nicht eingelöst, was ein solches Projekt eigentlich bräuchte, nämlich eine längerfristige Auseinandersetzung – vor allem mit der Zivilgesellschaft vor Ort. Das war im Rahmen dieser ganz klaren, technokratischen Ausschreibung des Raumprogramms für eine Polizeistation in keiner Weise möglich. Es wäre aber spannend gewesen, hätten mehrere Büros nicht geantwortet. Wobei: Es gab ja ein paar interessante Protestabgaben, wobei man aber gemerkt hat, dass die auch nicht sehr weit gefruchtet haben.

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Markus Rabengruber

Wenn wir uns dem nicht mehr stellen, stellt sich die Frage wer es denn sonst macht? Wir wollen bauen und wir wollen so nachhaltig wie möglich bauen. Deswegen bauen wir sehr viel im Bestand, weil das die beste Form der Nachhaltigkeit ist – alles benützen, solange es geht. Und wenn das Gebäude noch 300 Jahre stehen kann, ist es am besten. Dann braucht man keine graue Energie, um es wieder aufzubauen. Dieses kreative Unterlassen ist schon unser Ansatz. Den haben wir beim Hitler-Geburtshaus ein bisschen mehr strapaziert, weil wir da natürlich mehr rausgerissen haben, als wir das sonst üblicherweise bei alten Gebäuden machen. Aber dort war es ein bewusster Akt, weil wir das Gebäude verändern mussten, um den Anforderungen gerecht zu werden.

Andreas HenterRolle der Architekt:innenschaft
Ich glaube schon, dass man sich grundsätzlich der Verantwortung stellen muss, um auch sagen zu können: Wir tun mit diesem Gebäude etwas.
Wolfgang Lorch
[…] Als Juryvorsitzender der Wettbewerbe für das Bauhaus-Archiv Berlin und das Museum in Dessau kann ich sagen, dass es beispielsweise in Dessau 330 Einreichungen gab und nicht jeder Architekt oder jede Architektin ist davon ausgegangen, dass sie das Museum baut. Sondern da wollte man einen Beitrag liefern – so etwas ist ja auch ein Teil der Wettbewerbskultur.

Es ist letztlich ein intellektueller Anreiz, um einen Beitrag zur Interpretation des Bauhauses in der zweiten Dekade des 21. Jahrhunderts zu leisten, nachdem das Bauhaus lange Geschichte ist. Und insofern ist es wichtig, dass wir als Architekten und Architektinnen bei diesen Fragen nur versuchen können, Position zu beziehen, indem wir in unserer Sprache der Zeichnungen, der Entwürfe, Beiträge liefern und sagen, unser Beitrag ist aufgrund dieser und jener Begründung der bessere.

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Andreas HenterKommissionsbericht
Für uns war es wichtig, dass es diese geschichtliche Abhandlung über das Expertengremium [Anm.: die Historikerkommission] gegeben hat. Ihr Ergebnis haben wir bewusst nicht hinterfragt.
Markus Rabengruber

Aber selbst die Historiker sind sich hier auch nicht einig, was richtig und was falsch ist. Aus unserer Sicht ist es richtig, dass das Gebäude benutzt wird und nicht einfach leer steht und dadurch zum Denkmal wird, sondern in den Alltag eingewoben wird.

Andreas Henter

Es braucht einfach ein sichtbares Zeichen. Und das war bei uns, mit „Licht und Luft“ räumlich genau das Gegenteil von dem zu schaffen, was es damals war, nämlich eine dunkle Zeit. Unser Ansatz war etwas Positives – auch für die Bevölkerung zu schaffen – und kein Gebäude, das zum verschlossenen Angstraum wird. Es sollte eine Behörde sein, die sichtbar ist nach außen. Auch wenn man dafür Panzerglas im Erdgeschoss braucht.

DA

Wenn es im Vorfeld einen Ideenwettbewerb gegeben hätte, hätten Sie dann einen anderen Nutzungsvorschlag diskutiert?

Andreas Henter

Den hätten wir sicher diskutiert. Wenn es nutzungsoffen gewesen wäre, wären wir vermutlich nicht auf eine Polizei gekommen. Aber wir haben dann nicht mehr darüber diskutiert, weil wir das im Rahmen des Realisierungswettbewerbs nicht als unsere Aufgabe gesehen haben.

Markus Rabengruber

Diese Frage muss man ausklammern. Das ist das Wichtigste unter der Architekten- und Kollegenschaft, dass man den Aufgaben und den Anforderungen folgt. Es ist eine ganz wichtige Voraussetzung, da sonst der Wettbewerb nicht fair und auch nicht transparent ist.

Markus RabengruberKommissionsbericht
Wir müssen uns darauf verlassen können, dass eine Expertenkommission die richtigen Empfehlungen ausspricht. Denn die Frage ist auch: Wer ist überhaupt in der Position, so eine fundierte Auseinandersetzung zu hinterfragen?
Jörg Springer
Die Kommission ist von der Auftraggeberseite besetzt worden mit einem bestimmten Ziel und einer bestimmten Intention. Ohne alle Mitglieder der Kommission persönlich zu kennen, scheint mir die Gemengelage und die Art und Weise, wie diese Stellungnahme der Kommission aufgebaut ist, sehr eindeutig darauf hinzudeuten, dass man hier eine relativ komplexe Legitimation für ein eigentlich im Vorfeld beschriebenes Ziel gesucht hat.
Ich glaube, da gehe ich nicht zu weit, wenn ich das sage. Wir haben diese Frage völlig unvoreingenommen und auch jenseits solcher Verflechtungen in irgendwelchen Verfahrensfragen für uns diskutiert: Wie kann man mit einem solchen Ort überhaupt umgehen? Ganz offen gestanden, ich hätte möglicherweise, wenn es eine klug konzipierte, sozial-karitative Nutzung gewesen wäre, sogar noch einmal anders darüber nachgedacht. Ich glaube aber, dass grundsätzlich jegliche Nutzung wahnsinnig problematisch ist. Ich denke nicht, dass die Erinnerung an diesem Ort durch einen Umbau, durch eine Veränderung dieses Hauses getilgt werden kann. Die Erinnerung daran, dass es sich hier um Hitlers Geburtsort handelt, ist nicht gebunden an die Substanz dieses Hauses, und sie ist auch nicht gebunden an das Erscheinungsbild dieses Hauses.
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DA

Wir fragen uns, ob es nicht grundsätzlich ein anderes Verfahren gebraucht hätte – zum Beispiel einen Ideenwettbewerb, offen auch für Nicht-Architekt:innen, – um einen breiteren Diskurs zu ermöglichen? Die Intransparenz, die dieses Verfahren ja aufgrund der künftigen Nutzung als Polizeistation ohnehin schon aus rechtlichen Gründen hatte, stellen wir in Frage. Ohne jedoch einen konkreten Gegenvorschlag machen zu können, was hier Best Practice sein könnte – die Bauaufgabe in diesem Wettbewerb mit all ihren gedenkpolitischen und gesellschaftlichen Dimensionen ist beispiellos. Gleichzeitig hat der hier gewählte Umgang Modellcharakter und wirft ein sehr klares Bild auf die heutigen politischen Verhältnisse in Österreich.

Andreas HenterWettbewerbsverfahren
Ein Stück weit hat man sicherlich die Diskussion gescheut, auch als Auslober. Grundsätzlich war der Wettbewerb aber öffentlich, er wurde auf einer Plattform publiziert, die jeder abrufen konnte. Aber unsere Resonanz bei den anderen Kollegen war, dass sie sich einfach nicht „drübergetraut“ haben.
2020
Die Frist zur Abgabe der Wettbewerbsarbeiten war mit 04.05.2020 festgesetzt. Von 15 zum Verfahren zugelassenen Architekturbüros reichen zwölf Teilnehmer:innen Beiträge ein. Die Auslobung hatte eine Teilnehmerzahl von mindestens 10 bis maximal 20 vorgesehen.

Wir versuchen, uns genau diesen Aufgaben zu stellen – aber das ist eine Entscheidung, die jeder für sich selbst treffen muss. Wir waren auch überrascht, dass eher wenige Büros am Wettbewerb teilgenommen haben. Dass es überhaupt keinen Nachhall gegeben hat, außer in den Zeitungen, hat uns selber überrascht. Und der Nachhall, den es gegeben hat, war hart und teilweise auch ungerecht.

Markus Rabengruber

Ich finde, solch eine Kritik muss man auch argumentieren können. Und da haben manche Historiker, meiner Meinung nach, schon etwas über das Ziel hinausgeschossen. Die Wettbewerbsbeiträge sind Vorschläge, wie man mit einer solchen Aufgabenstellung umgehen könnte – deshalb gibt es Architekturwettbewerbe. Im Vorfeld hätte einiges sicher transparenter ablaufen müssen, vielleicht auch die Expertenbestellung. Aber wir als Architekten können die Ausschreibung nur als gegeben hinnehmen und dann entscheiden: machen wir mit oder machen wir nicht mit? Wir haben uns dafür entschieden, dass wir mitmachen und uns in unserem Sinne mit dem Gebäude auseinandersetzen und das Bestmögliche für diesen Ort und für diese Aufgabe liefern wollen.